Der Klopitz: Hallo Alex! Kannt du uns deine Firma ein wenig vorstellen?
Alexandra Artner: XA Sports ist in erster Linie aus meiner Liebe zum Sport und zur Bewegung entstanden. Ich bin selber begeisterte Triathletin und habe nach meiner Karenzzeit eine neue Herausforderung gesucht. Ich habe dann schließlich mein Hobby zum Beruf gemacht und biete seit fast 10 Jahren individuelle Sportbekleidung für Vereine und Einzelsportler an.
Der Klopitz: Was ist speziell an deiner Sportbekleidung?
Alexandra Artner: Mein Alleinstellungsmerkmal war von Anfang an das individuelle Design meiner Produkte. Jeder Kunde der bei mir bestellt, kann sicher sein, dass er, beziehungsweise sein Team, unverwechselbar bleiben. Bei mir steht nicht meine eigene Marke im Vordergrund sondern der ganz persönliche Look.
Der Klopitz: Warum ist es für Sportler so wichtig, mit einer persönlichen Kollektion an den Start zu gehen?
Alexandra Artner: Für viele Sportler und Ihre Sponsoren ist es wichtig, dass sie optisch aus dem Einheitsbrei der großen Marken herausstechen um die Wiedererkennbarkeit und somit den Werbewert zu erhöhen. Nicht zuletzt habe ich aber auch viele Kunden im Amateurbereich, für die speziell angefertigte Kleidung Teil des Teamgeists ist. Für Firmenmannschaften ist natürlich auch ein spezielles Design im Rahmen ihrer Corporate Identity sehr interessant.
"Sportler streben nach einem Idealbild!"
Der Klopitz: Wie wichtig ist Modebewusstsein im Breitensport?
Alexandra Artner: Sport und Mode gehören ganz sicher zusammen. Speziell Triathleten sind mitunter recht eitel, und das ist auch gut so. Sport ist immer auch ein Ausdruck von Persönlichkeit und das Streben nach einem Idealbild, die passende Bekleidung unterstützt uns dabei.
Der Klopitz: Gibt es aktuelle Trends in diesem Bereich?
Alexandra Artner: Auf alle Fälle! Zur Zeit sind beispielsweise richtig enganliegende Trikots sehr gefragt und die Ärmel werden wieder etwas länger, bei den Radfahrern gehen sie gerne fast bis zum Ellbogen. Dabei geht es aber nicht nur um Schnitt und Design, es gibt auch ein recht spannendes Kommen und Gehen von verschiedenen Funktionen. Beispielsweise waren im Laufsport bis vor kurzem Kompressionsstrümpfe ein absolutes "Must Have", das ist aber auch schon wieder langsam vorbei.
Der Klopitz: Wie entstehen deine Entwürfe?
Alexandra Artner: Ich habe im Wesentlichen zwei Zugänge. Einerseits habe ich viele Stammkunden, die über viele Jahre Ihr persönliches Design beibehalten und einfach nur hie und da eine kleine Veränderung oder Nachschub benötigen. Bei Neukunden beginnt es meist mit einem persönlichen Gespräch, dann erstellen wir gemeinsam eine erste Skizze, bevor dann meine Designerin den Entwurf für den Kunden erstellt. Sobald alles klar ist geht es in die Produktion nach Brünn und innerhalb von ein paar Wochen ist die persönliche Modelinie entstanden.
"In der Nische liegt die Kraft!"
Der Klopitz: Wie kann man als kleine Marke im Konzert der globalen Anbieter überleben?
Alexandra Artner: Für mich war immer wichtig, eine Nische zu besetzen. Ich gehe dort hin wo es sich für andere einfach nicht auszahlt weil die Stückzahlen zu klein sind, oder die Sportart keine echte Breitenwirkung hat. Zum Beispiel beliefere ich einige Bogenschützenvereine, die haben ganz besondere funktionelle Bedürfnisse und freuen sich wenn das dann auch noch gut aussieht. Man darf sich natürlich auch für nichts zu Schade sein. Oft beginnt ein Auftrag bei 3 Stück an denen ich zunächst gar nichts verdiene, aber ich weiß, dass diese Kunden irgendwann mit neuen Aufträgen zu mir zurückkommen.
Der Klopitz: Über welche Kanäle erreichst du deine Kunden hauptsächlich?
Alexandra Artner: Für mich ist der persönliche Kontakt zu Sportlern bei weitem am Wichtigsten. Ich bin selber sehr oft bei Veranstaltungen unterwegs und dort lernt man dann einfach Leute kennen. Wir investieren auch in Finishershirts, sobald jemand mein Shirt überzieht weiß er die Qualität und das Design zu schätzen, und schon ist der Kontakt zu meiner Firma hergestellt. Eigentlich bin ich da recht konservativ, Social Media spielt bei mir so gut wie keine Rolle.
Der Klopitz: Welche Tipps würdest du jemandem geben, der so wie du den Schritt zum eigenen Unternehmen überlegt?
Alexandra Artner: Obwohl es immer wieder so richtig harte Zeiten gab, habe ich meinen Schritt nie bereut. Ich kann mir heute nicht mehr vorstellen, so wie früher in einem Angestelltenverhältnis zu arbeiten. Für mich ist es wichtig, zu 100% hinter dem zu stehen was ich mache und das sehe ich nur bei einem eigenen Unternehmen. Gleichzeitig muss jedem bewusst sein, dass die Selbständigkeit in einem kleinen Format ein echter Knochenjob ist, du musst gerade am Anfang sehr, sehr viele leere Kilometer machen, um den kleinsten Auftrag kämpfen und darfst nie an Arbeitszeit oder Geld denken. Alles was du machst ist ein Investment in die Zukunft deiner Firma und irgendwann zahlt sich das aus!
Der Klopitz: Danke für das Gespräch!
Weitere Infos unter www.xasports.at
Fotos: Alexandra Artner